Mittwoch, der 7. April 2021

Wie verändert man das Mindset einer Organisation?


„Nichts ist so beständig, wie der Wandel.“

Und was heißt das jetzt?!


Neulich wies mich meine liebe Kollegin Susanne Eckel auf den Artikel „Wie verändert man das Mindset einer Organisation?“ hin, der auf „Neue Narrative“ erschienen war. Es ging darum, wie man das Mindset einer Organisation verändert. Der Artikel ist ausführlich, gut und in jedem Fall lesenswert.

Doch auch in diesem guten Artikel blitzt gelegentlich das unseelige maschinenhafte Weltbild durch, das uns so oft die Sicht auf die wichtigen Dinge verstellt.

Zum Beispiel, worauf es eigentlich WIRKLICH ankommt? Sind es alleine die Ergebnisse? Das, „was hinten rauskommt“? Oder geht es nicht doch eher darum, WIE wir die Dinge angehen? Ist unser das Ziel nun das Ziel? Oder doch eher der Weg? Oder doch beides?

Mich hat der Artikel jedenfalls zum Nachdenken angeregt, weshalb ich Susanne für den Hinweis dankbar bin. Und natürlich dem Autor des Artikels, Sebastian Klein.

Was ist denn unsere Aufgabe als Teamentwickler, Organisationsberater, Agile Coaches und Change Agents? Worauf haben wir uns zu konzentrieren? Wirklich nur auf das Ergebnis, also z.B. ein verändertes Mindset? Einer GANZEN Organisation?

Puh!

Für Menschen, die Ergebnisse fest im Blick haben, sind Veränderungvorhaben immer irgendwie hart. Das heißt: Für uns alle. Denn ob es uns nun passt oder nicht: Wir alle leben in einer Leistungswelt, mit allem, was dazugehört. Z.B., dass uns von Klein auf eingetrichtert wird, dass es um Leistung geht und auch, dass sie (so gut wie) AUSSCHLIESSLICH in Arbeitsergebnissen zu finden ist. Deshalb hören und sagen wir oft Sätze wie „Das hast du gut gemacht“ oder „Wichtig ist, was hinten rauskommt.“

Also haben wir auch bei Veränderungsvorhaben das gewünschte, veränderte Mindset als RESULTAT im Blick. Weil wir gelernt haben zu denken, dass wir mit der veränderten Denkweise unsere Ziele erreicht haben. Und das ist frustrierend: Weil wir noch nicht am Ziel sind und da wahrscheinlich auch nicht schnell sein können. Ja vielleicht werden wir da nie ankommen. Denn SOVIEL wissen wir: Es wird ein langer Weg. Denn alle müssen wieder verstehen, DASS ein verändertes Mindset nötig ist, was das bedeutet, und es dann auch noch in die Tat umsetzen…!

Doch große Aufgaben, das haben wir gelernt, schrecken uns nicht ab. Also beginnen wir mit der Veränderungsarbeit. Das Ziel des veränderten Mindsets fest im Blick. Und dabei haben wir schon einen entscheidenden Fehler gemacht. Denn:

Das Veränderungs ZIEL ist (vorerst) zweitrangig.

Viel wichtiger, ja ENTSCHEIDEND ist, sich auf das EIGENE Verhalten im AKTUELLEN Moment zu fokussieren.

Der Grund hört sich ein bisschen banal an, ist aber nachvollziehbar: Auch oder vielleicht GERADE bei Veränderungsvorhaben ist der Weg das Ziel, weil GERADE in Veränderungsvorhaben die Wertschöpfung auf dem Weg zum Ziel realisiert wird. Es geht ums Resultat. Und der Weg bringt uns dorthin. Und deshalb gilt es vor allem darauf zu achten:

Haben die AuftraggeberInnen und Change Agents eher den Weg oder eher das Ziel im Blick?

Daran zeigt sich nämlich ziemlich verlässlich, wie gut und wie wahrscheinlich der Wandel gelingt.