Donnerstag, der 6. April 2023

Coaching-Handbibliothek #7: The Open Space Agility Handbook


Manchmal werde ich nach Literaturhinweisen gefragt. Als ehemaliger Buchhändler und bekennender leidenschaftlicher Leser freue ich mich natürlich darüber. Also: Welche Bücher waren oder sind für mich und das Verständnis für mich als Coach, Teamcoach und Berater wichtig? Hier der siebte Teil der Reihe: The Open Space Agility Handbook von Daniel Mezick, Deborha Pontes und Harold Shinsato.


Foto vom Buch The Open Space Agility Handbook Cover

Selbstorganisation, selbstverantwortliches, sinnhaftes Arbeiten, Empowerment, New Work…

In der Theorie ist das alles schön und gut. Wie aber bringt man diese durchaus durchdachten und für sich genommen ja auch sehr wirksamen Ansätze in die Organisationen? Wie setzen wir all die schönen Ideen um? Was können wir engagierten Change-Agents, BeraterInnen, Coaches, Agile Coaches, TeamentwicklerInnen und auch: InhaberInnen, ManagerInnen, Führungskräfte, MitarbeiterInnen tun?


Lass es uns mit Open Space Agility tun!

Denn ihr gelingt, woran viele andere Change-Ansätze kranken: Singuläre Maßnahmen, die oft auch an singulären Punkten ansetzen, können selten bis nie nachhaltige Wirkung in der gesamten Organisation entfalten, geschweige denn eine ganze Kultur prägen. Mit Ausnahme natürlich einer Kultur, die auf die Verbesserung einzelner Stellen im System fokussiert. Open Space Agility nimmt von Anfang an die gesamte Organisation mit, indem so viele Menschen wir möglich eingeladen werden, am beabsichtigen Wandel mitzugestalten.


Der größte Vorteil der Open Space Agility ist also

dass sie Ansätze der systemischen (und übrigens unausgesprochen auch der systemtheoretischen) Organisationentwicklung mit agilen Grundsätzen und Methoden verbindet. Und mit systemischen Großgruppenmethoden. Hier vor allem eben – wie der Name verrät – der Open Space Technology des legendären Harrison Owen (der ein Vorwort zum Buch spendiert).

Das Buch ist für die praktische Anwendung geschrieben. Dadurch ist es für die LeserInnen sehr einfach, die Open Space Agility schnell und konkret anzuwenden.

Foto aus dem Buch Open Space Agility: Beispiel einer Doppelseite


Wer also Organisationen im Ganzen

inhaltlich und auch strukturell neu auszurichten hat, die gesamte Belegschaft dafür motivieren und dafür auch in die Verantwortung nehmen möchte, findet hier sehr wirksame Ansätze: Inhaltlich genauso wie bei der Frage, was das konkret für die Organisation der Zusammmenarbeit bedeutet.

Betroffene werden hier – END-LICH – zu Beteiligten gemacht und so auf eine einladende, also sehr wertschätzende und motivierende Art bei der Frage eingebunden, wie die Unternehmensziele am besten erreicht werden.

Dieser einladende und vertrauende Weg ist in unseren Ultra-Hierarchien, die ja bekanntlich auf Befehl und Gehorsam aufbauen, SEHR konterintuitiv.


In den heutigen Zeiten

der Gen Z und des Fachkräftemangels, in Zeiten dynamischer Unsicherheiten und von großem Wettbewerbsdruck wird es aber besser sein, wenn wir uns von diesem Command-and-Control möglichst schnell lösen (zumindest in den übermäßig vielen Bereichen, wo sie uns am Erfolg hindern) und möglichst schnell offenere Ansätze integrieren.

Open Space Agility – eines der wichtigsten Elemente meiner Arbeit.

Foto aus dem Buch: Übersicht Open Space Agility


 

Foto des Covers The Open Space Agility Handbook Literatur & Hinweise