„Überall, in der Produktion, im Handel, im Finanzwesen, in Familien und Sippen, sogar in Kirchen und Klöstern gab es Personen, die anderen vorschrieben, was sie zu machen hatten. Und überall in diesen Hierarchien strebten die Untergebenen mit all ihrer Kraft danach, in höhere Positionen aufzusteigen. Möglich war das durch die Aneignung von besonders viel Wissen und Können, aber vor allem durch neue Entdeckungen und Erfindungen, die sie machten, also durch all das, was wir heute als wissenschaftlich-technische Innovationen bezeichnen. Der Wettbewerb um entsprechende Aufstiegschancen durch die Erbringung herausragender Leistungen führte zwangsläufig dazu, dass die anfangs noch recht gut überschaubare Welt, in der die Menschen lebten, sich enorm ausweitete und immer komplexer wurde.“
Hüther, Gerald: Würde: Was uns stark macht – als Einzelne und als Gesellschaft. München, 2018