Sie wollen oder sollen agil(er) arbeiten. Jetzt stellen sich aber immer mehr Fragen? Sie sind nicht allein. Ich bin zum Beispiel neulich gefragt worden: Wie kann man in einem nicht-agilen Umfeld trotzdem agil arbeiten?
Diese Frage wird häufig gestellt.
Vielleicht erklärt sich das mit unserem sehr prozesshaften Verständnis von Arbeit und also auch Agilität. Das nämlich verleitet zur Annahme, dass Unternehmen wie Maschinen funktionieren, indem Zahnräder ineinandergreifen.
Wenn also unser Zahnrad mit bestimmten agilen Prozessen und Methoden funktioniert, müssen diejenigen, mit denen wir zusammen arbeiten, die anderen Zahnräder, ähnlich arbeiten, damit das funktionieren kann.
Tatsächlich, je nach Arbeitsrahmen,
gibt es auch in der Agilität einiges, was prozesshaft wirkt und auch relativ strikt einzuhalten ist (mutmaßlich): Rollen, Events, Artefakte, Takte…
Und das macht auch Sinn. Je nach Situation mal mehr, mal weniger.
Und doch ist immer
und gerade in der Zusammenarbeit mit anderen, vielleicht sogar externen Kooperationspartnern – wirklich wichtig, sich daran zu erinnern, dass wir keine Zahnräder sind. Als Organisation sind wir auch keine Maschine. Viel eher sind wir ein Organismus, der anders und eben nicht maschinenhaft funktioniert und agiert.
DAS ist das organisatorische Anliegen der Agilität: Unternehmen (wieder) eher wie Organismen funktionieren zu lassen statt als Maschine.
Die zentralen Elemente der Agilität sind deshalb:
- Fokus immer auf die Wertschöpfung, die wir zum Überleben brauchen. Also auf den (schnellen) Kundennutzen: zufriedenstellend Liefern! Rechnung schreiben!
- Lernen und Anpassen: Immer wieder Planen, Tun, Auswerten, Anpassen. Gemeinsam, in einem festen Takt.
DAS ist Agilität.
Ich sehe keinen Grund, wieso das mit anderen Zahnrädern a/k/a KollegInnen, externen PartnerInnen oder Teams, die sich keinem agilen Arbeitsrahmen verschrieben haben, nicht zu organisieren sein soll.