Montag, der 8. März 2021

Storytelling. Schon. Aber wie?


„Bilden Sie sich nicht zu viel darauf ein, ein schlauer Fuchs zu sein. Finden Sie lieber Ihre große Sache, nicht wie Sie erzählen, sondern was Sie erzählen.“

Thomas Pyczak


Chats, E-Mails, Twitter, WhatsApp, Protokolle, Briefings, Whitepapers, Projektanforderungen, Briefe, SMS, Blogposts, Vorträge, manchmal sogar Bücher oder Buchbeiträge… Die Liste der Texte, die wir tagtäglich verfassen, ist lang. Und das, was wir den lieben langen Tag sagen, der gesprochene Text, ist da noch nicht einmal dabei!

Beim Wischen und Tippen auf Smartphone und Tastatur machen wir uns selten Gedanken, wie das, was wir da absondern und senden am besten aufgebaut und formuliert sein sollte, damit es die Empfänger möglichst leicht verstehen und es die größtmögliche Wirkung hat. Wir machen einfach. Intuitiv. Wo sollten wir auch schon lernen, Kurznachrichten zu schreiben? Wer brächte uns auch schon bei, Blogposts wirkungsvoll zu verfassen? Schulen etwa? Universitäten? Hochschulen? Ha!

Lieber überlassen wir es der zufälligen Intuition der ins pralle Kommunikationsleben geworfenen und unbedarften Schreiber- und Rederlinge. Und der dann öfter mal gequälten Leser- und Hörerschaft. Wird schon gut gehen. Irgendwie.

Naja. Weil es eben doch oft nicht gut geht, können wir froh sein, dass wir nicht allein auf unsere Lehrinstitutionen zählen müssen. Der ein oder die andere Profi nimmt sich glücklicherweise dieser Sache an. Profis wie Thomas Pyczak.

Buchcover von Pyczak, Thomas: Tell me! Wie Sie mit Storytelling überzeugen.

Storytelling ist jenes Handwerk, bei dem es nicht so sehr um sprachliche Fähigkeiten geht, also um Formulierung, Textstruktur etc. Vielmehr geht es um den inhaltlichen Aufbau: Die Struktur effektvoller Narrative.

Thomas Pyczak zeigt verschiedene Arten auf, der Botschaft eine erzählerische, eine verständlichere Struktur zu geben: Angefangen bei der Frage, warum Storytelling so wichtig ist, wenn man Menschen informieren und “mitnehmen” möchte, über die Grundmuster menschlicher Erzählformen bis hin sogar zu agiler Geschichten-Entwicklung. (Was ein Ideechen anbiedernd ist. Aber, hey, wer sind wir, über agile Anbiederei zu urteilen.)

Toll an Thomas Pyczaks Buch ist, dass es einerseits das richtige Maß an Hintergrundinfos gibt und aber auch immer die konkrete Umsetzung im Blick hat. Es finden sich deshalb wirklich viele konkrete Ansätzen, was zu tun ist, um die eigene Geschichte in eine gute, wirksame Form zu bekommen (z.B., wenn es darum geht, einen Vortrag zu erstellen).

Thomas Pyczak hat ganz offensichtlich seine Wurzeln im journalistischen Fach. Denn er schreibt einfach gut, indem er auf sympathische Art selbst Storytelling betreibt. Man merkt es aber auch daran, dass Pyczak gerne Fließtext schreibt. Alle, die gerne Spiegelpunkte und Bildchen haben, dürften deshalb ein bisschen enttäuscht sein. Die Leser freut es aber. Pyczak ist begeistert vom Thema. Das ist ansteckend und motivierend, informativ und lehrreich zugleich.