„Work to Publish!“
Jack Conte
Für alle, die viele Ideen haben und gleichzeitig aber auch frustiert sind, weil sie sie nicht oder nicht perfekt umsetzen, zwei wichtige Botschaften:
Ihr seid nicht allein.
Und:
Es gibt Hilfe.
Obwohl meine Freude über die Musik von Scary Pockets langsam ein bisschen verblasst, so bin ich doch immer noch ein großer Fan. Unübertroffen ist immer noch das Radiohead-Cover von „Creep“:
Scary Pockets sind ein echtes Gewächs der Internet-Economy. Sie veröffentlichen jede Woche einen (Cover-) Song, und zwar meistens in großartiger Qualität mit großartigen Musikern. Das alles selbstverständlich „für umsonst“, begleitet allerdings von allem, was es so braucht: Spendenaufrufen, Merchandising und allerlei Bonus-Material, das für einen Obulus zu haben ist.
Hinter dem Projekt steht Jack Conte. Conte ist einer der Gründer der Plattform Patreon.com, die es Künstlern und ihren Projekten ermöglicht, sich über ihre Fanbase zu finanzieren.
Jack Conte hat viele Projekte am Laufen (z.B. Pomplamoose, auch ziemlich cool). Er ist ein kreativ Getriebener.
Sein Anliegen, das er oft und sehr authentisch vorträgt, ist, sich als Künstler zu verwirklichen und dies auch anderen zu ermöglichen. Damit verbunden ist, dass er sich allgemeinen Fragen rund um die Herausforderungen widmet, die professionelle Kreativität mit sich bringen: Wie lassen sie sich gut bewältigen?
Contes Werk und Wirken kann und sollte man sicherlich auch kritisch betrachten. (Ein professionelles Bandprojekt z.B., das AUSSCHLIESSLICH Cover macht, erscheint mir auf Dauer doch wenig originär und ein bisschen zu sehr als wirtschaftliche Trittbrettfahrerei.)
Trotzdem: Es ist anzuerkennen, dass Jack Conte wirklich erfolgreiche Arbeit macht – und zwar als Künstler wie auch als Geschäftsmann. Und zwar nicht nur für sich, sondern eben auch für andere.
Und was ich besonders gut finde: Conte macht kein Geheimnis daraus und teilt sein Wissen.
Zum Beispiel in seinem inspirierenden Vortrag „Work to Publish„, in dem er über ein Problem spricht, das mir zumindest ziemlich vertraut vorkommt: Zaudern, zu lange am perfekten Ergebnis feilen, sich nicht trauen, das zu zeigen, was man erarbeitet hat.
Meine Take-Aways aus Contes Vortrag
- Arbeite nicht, um fertig zu werden, sondern, um zu zeigen, helfen oder zu erfreuen
- Also: Warte nicht, bis es perfekt ist. Das wird es nie.
- Veröffentliche also, sobald es eine gewisse Reife hat
- Ob und wie gut etwas ist, liegt nicht allein in deiner Hand. Das bewertet vor allem dein Publikum.
- Verbessere nachträglich, wenn möglich und nötig.
- Und dieses Zitat finde ich besonders gut: „You can’t choose what you are famous for.“
Was mir sonst noch einfällt
- Jack Conte und Sam Yan über Patreon (Interview mit Guy Raz von NPR): How I Built This: Patreon: Jack Conte and Sam Yam
- Weitere richtig gute Scary Pockets Cover:
- Pomplamoose: Jamiroquai Bee Gees Mashup