Sie sollen agil arbeiten? Vielleicht wollen Sie es sogar aus freien Stücken selbst? Nun haben Sie einige Fragen? Sie sind nicht allein. Kürzlich bin ich z.B. gefragt worden:
Was bringt Agilität?
Agilität ist dazu gedacht, allen, die auf irgendeiner Weise an einem Produkt oder Service beteiligt sind, möglichst nachhaltig das beste Ergebnis zu bescheren. Und zwar unter möglichst viel Sicherheit. Wir sprechen hier also von Kunden, Stakeholdern, dem Management und auch den Teammitgliedern.
Übergeordnetes Ziel ist, Investitionsrisiken so klein wie möglich zu halten und überall dort, wo es möglich ist, auf alles zu verzichten, was strukturell und organisatorisch überflüssig ist. Im gesamten Prozess – von Anfang bis Ende – soll also Verschwendung vermieden bzw. nach und nach abgebaut werden. HIer geht es um solche Dinge wie Zeit, Energie, Motivation und natürlich auch Geld.
In kontrollierbaren kleinen und schrittweisen (also: inkrementellen) Zyklen wollen wir GENAU DAS liefern, was der Markt will oder braucht. Und nicht nur das, was wir vermuten. Oder schlimmer: nur glauben, das der Markt will oder braucht.
Das Ziel
Die GESAMTE Wertschöpfung soll dauerhaft maximiert werden. Vor allem sollen bei Kunden (und Geschäftspartnern) nach und nach STABILE, VERTRAUENSVOLLE Bindungen aufgebaut und etabliert werden. Die Geschäftspartner sollen PERMANENT erleben, dass sie – nach und nach (inkrementell, s.o.) zumindest Teile eines guten und stetig verbesserten Produkts oder Service erhalten. Und zwar solche, die tatsächlich benutzt werden. Nur dann stiften Produkte und Services nämlich Wert.
Insofern reagiert Agilität auf das Unvermögen der viel zitierten Top-Down- oder Wasserfall-Ansätze, bei welchen oft sehr lange auf die finale Fertigstellung des Endprodukts bzw. -ergebnisses zu warten ist. Durch die späte Lieferung wird oft der gewünschte Gebrauchsnutzen nicht voll realisiert oder zu spät. Das schmälert natürlich die Wertschöpfung vor allem des Auftraggebers oder Kunden (aber längst nicht nur ihre).
Durch dieses schrittweise Vorgehen…
…baut Agilität auch bei den Teams der Produzenten (oder Dienstleister) Selbstvertrauen auf. Denn sie erleben ja auch, dass sie ständig ausliefern. In „Wasserfall-Umfeldern“ ist zumindest subjektiv oft das Erleben:
„Bei uns dauert alles immer ewig. Nix wird fertig. Schon gar nicht termingerecht.“
Doch nicht nur SELBSTVERTRAUEN oder MOTIVATION DURCH SELBSTWIRKSAMKEIT ist in diesem Zusammenhang wichtig. Ebenso wichtig ist, dass wir unseren CASHFLOW auch OPTIMIEREN. Denn für alle kleinen Lieferungen (inkrementelles Liefern) halten wir nach Möglichkeit auch gleich die Hand auf : Wir verlangen Geld dafür.
Agilität erlaubt nicht nur, dass alle Beteiligten in der Unternehmung den Blick auf die Wertschöpfung richten. SIE FORDERT ES SOGAR KONSEQUENT und METHODISCH ein.
Immer (wirklich!), vor allem in ALLEN agilen Routinen (in Scrum also z.B. Daily, Review oder in der Retrospektive) stellen wir uns die Frage:
Was ist WIRKLICH wichtig?
Wichtig natürlich hauptsächlich im Sinne des Kunden. Vor allem aber hinsichtlich dessen, was wir als Team oder Unternehmung erreichen wollen oder sollen. Alles, was nicht wichtig ist, wird KONSEQUENT sein gelassen, angepasst oder erst einmal hinten angestellt:
- „Brauchen wir wirklich ein siebenseitiges Protokoll?“
- „Was genau bringt uns unsere Marketingrunde in der jetzigen Form?“
- „Müssen wir uns jetzt um dieses Problem kümmern oder reicht es, wenn wir das später machen?“
- …
Was also bringt Agilität?
Der größte Vorteil agiler Arbeitsrahmen ist, dass es Teams und Unternehmen in die Lage versetzt, organisatorisch – also gemeinsam – zu lernen. Relevante Entwicklungen können so antizipiert und Fehlentwicklungen schnell erkannt und zügig korrigiert werden.
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