Dienstag, der 22. Juni 2021

Veränderungen: Neues wagen! Aber wie? (Teil 1)


„Wann immer sich die Umwelt ändert, ist Stabilität tödlich.“
Peter Kruse


Bei Ihnen steht Neues an?

Ein Jobwechsel, ein neues Projekt, eine Umstrukturierung? Manchmal stoßen wir derlei Veränderungen selbst an. Oft genug werden wir damit aber einfach konfrontiert.

Ob selbst ausgesucht oder nicht, immer stellt sich die Frage: Was tun? Wie können wir das, was ansteht möglichst gut und erfolgreich meistern?


Neben der Frage

was als nächstes ansteht, nagt in Zeiten der Veränderung stets auch Ungewissheit an uns: Werde ich/werden wir die anstehenden Aufgaben gut bewältigen?

Wenn diese Ungewissheit in  Zweifel oder gar Angst umschlägt, besteht die Gefahr, dass wir handlungsunfähig werden und uns gegen notwendige Schritte sperren: Lähmung, Konflikte, Unzufriedenheit drohen.

Dabei mögen wir Menschen es doch am liebsten ganz anders, nämlich: ruhig. Am wohlsten fühlen wir uns denn auch, wenn die Dinge in gewohnten Bahnen laufen.


Und doch kommt es immer anders

Mal sind’s Kundenwünsche, mal Innovationen des Wettbewerbs, auf die es zu reagieren gilt; ausgerechnet unser bester Mann verlässt das Team oder der umtriebige und visionäre Geschäftsführer fordert zu einer unglücklichen Zeit den Test einer neuen Verfahrenstechnik.

Nicht zuletzt wollen auch unsere eigenen Wünsche umgesetzt werden: Wir wollen den nächsten Karriereschritt machen oder wir verlieben uns Hals über Kopf in einer anderen Stadt.

Ständig sind wir also gezwungen, neue Wege zu suchen, Neues zu wagen, uns anzupassen.

Umso erstaunlicher ist

dass wir uns damit meist so schwer tun und uns so gut wie keine bewussten Kompetenzen auf diesem Gebiet aneignen.

Für unser Veränderungsmanagement gilt, was für unser Selbstmanagement allgemein gilt: Was wir tun, tun wir meist: sehr intuitiv.

Allein auf Intuition zu vertrauen

birgt allerdings hohe Risiken. Besonders dort, wo mehrere Menschen beteiligt und betroffen sind.

Denn intuitive Entscheidungen beruhen auf individuellen Erfahrungen und sind insofern beliebig. Der Erfolg (vor allem der organisatorische) wird dadurch weitestgehend dem Zufall überlassen.

Spielertypen mag das den Kick geben. Alle anderen mögen es aber vielleicht doch planvoller.


Was also tun

um in ungewissen Zeiten das Risiko des Scheiterns zu minimieren und zielgerichtet vorzugehen? Was, um sich in und mit anstehenden Veränderungen gut zu fühlen? Wie können Sie sicher sein, das Richtige zu tun? Wie darauf vertrauen, dass der Wandel gut gelingt?

1. Radikale Akzeptanz!

Leben heißt Verändern. Nehmen Sie Veränderungen als unvermeidbaren Teil des Lebens radikal an. Sie sparen so Energien für die notwendigen Schritte auf.

Das versetzt Sie in die Lage, stressfreier, flexibler, aktiver, schlicht: besser zu agieren. Außerdem vermeiden Sie von vornherein eine passive Opferhaltung und nehmen eine aktive, selbstwirksame Rolle ein.

Sie suchen eher zielorientiert nach Lösungen statt sich auf Probleme zu fokussieren. Außerdem schätzen Sie Ihre Möglichkeiten realistischer ein und nutzen sie dann in Ihrem Sinne.


„Man entdeckt keine neuen Länder ohne das Ufer für eine lange Zeit aus den Augen zu verlieren.“
André Gide

2. Lernen Sie die Struktur von Veränderung kennen!

Wissen, wie Veränderungen allgemein ablaufen und wo im Ablauf Sie gerade stehen, gibt Ihnen erst die Möglichkeit, den Prozess zu steuern. So erlangen Sie den maximalen Grad an Sicherheit, was ein gutes Gefühl ist.

Wie vollzieht sich also ein Wandel?

  1. Verlassen von gewohnten Routinen und Strukturen
  2. Finden und Installieren neuer Abläufe und Muster
  3. An das Neue gewöhnen und Überführen in neue Routinemuster

Im Zuge dieses Dreischritts verinnerlichen wir einerseits neue Handlungsroutinen. Genauso aber integrieren wir neue Denk- und Haltungsmuster. Wir eröffnen uns neue Perspektiven und erweitern unsere Horizonte.


Tun und Denken bedingen sich dabei gegenseitig, wodurch sich das Henne-Ei-Dilemma ergibt: Fehlt für das Neue ein persönlich wichtiger Grund werden wir es sein lassen.

Die Folge: Wir machen keine Erfahrungen. Das wiederum bedeutet kein Gefühl fürs Neue.

Kein Gefühl zu haben, zumal kein gutes, gibt uns keinen Grund, aktiv zu werden – ein Teufelskreis.

Das erklärt, warum wir selbst, unser Team, unsere Firma nicht den längst notwendigen Schritt machen: Entweder fehlt der gute Beweggrund, der uns in die Gänge bringt. Oder wir zögern aus Respekt, weil wir das Neue aus Mangel an Erfahrungen nicht einschätzen können.


Wer sich aus dieser Zwickmühle befreien möchte, hat drei Möglichkeiten:

  1. Einfach anfangen, Erfahrungen sammeln, aus den Fehlern lernen und das Tun immer wieder anpassen.
  2. Für das Ziel (!) der Veränderung gute, emotionale Gründe finden.
  3. Das Ziel so anpassen, dass Sie es nicht erwarten können, loszulegen.

Das ist natürlich kein Garant

dass der Wandel in Ihrem Sinne verläuft. Dafür gibt es nach wie vor zu viele Abhängigkeiten, die wir manchmal noch nicht einmal kennen, geschweige denn beeinflussen können.

Aber mit diesen Schritten minimieren Sie Risiken, weil Sie damit beginnen, den Lauf der Dinge im Rahmen Ihrer Möglichkeiten zu beeinflussen.


Nehmen Sie also die Dinge selbst in die Hand! Wagen Sie Neues!